LATEINAMERIKA WOCHE 2003

in Nürnberg

vom 25.01.2003
bis 01.02.2003

2020

2019

2018

2017

2016

2015

2014

2013

2012

2011

2010

2009

2008

2007

2006

2005

2004

2003
 Info
 Programm
 Projekte
 Rückblick

Kontakt
Impressum

Einzelveranstaltungen 27.-29.01.

Einlass zu den Veranstaltungen ist jeweils eine Stunde vor den angegebenen Zeiten – alle Veranstaltungen finden (sofern nicht anders angegeben) im Großen Saal des Bürgerzentrums 'Villa Leon' statt.








Mo., 27.1.2003, 20 Uhr
Kaffeeklatsch
Welthandelsstrukturen am Beispiel Kaffee / Nicaragua
mit: Magnus Kersting
Ort: Villa Leon

Kaffee ist das bedeutendste Exportprodukt der Länder Mittelamerikas. Zudem hat sich der Kaffeeanbau in diesen Ländern zu einer sozialen Kultur entwickelt.
Bis 1989 galt das internationale Kaffeeabkommen, welches den Produzentenländern einen Preis garantierte, der über den Produktionskosten lag. Nach dem Scheitern dieses Abkommens rutschte der Börsenpreis für Rohkaffee wiederholt unter diese Schwelle.
Besondere Bedeutung kommt hier den Veränderungen auf dem internationalen Kaffeemarkt durch die neue Rolle Vietnams und durch die Entwicklung des Gen-Kaffees zu.
Der alternative Handel garantiert den ProduzentInnen einen Preis, der über den Produktionskosten des Kaffees liegt. Der Marktanteil dieses Kaffees liegt allerdings nur bei etwa 1%.
In Deutschland kommt auf jedes Kilo Kaffee eine Kaffeesteuer von 2,19 EUR. Damit verdient der deutsche Staat daran mehr als die ProduzentInnen. Forderungen, diese Kaffeesteuer für die Entwicklungshilfe einzusetzen oder Kaffee, der zu einem garantierten Mindestpreis importiert wurde, davon zu befreien, konnten sich bis jetzt nicht durchsetzen.
Magnus Kersting, seit 1989 Mitglied von El Rojito, wird über Ursachen und Auswirkungen der Kaffeekrise in Nicaragua berichten. Thema werden außerdem die Anforderungen an gerechtere Handelsbedingungen angesichts der Krise und Ansätze für eine Umstellung auf biologische Produktionsweisen sein. El Rojito importiert seit 1987, mit anderen Importeuren in der MITKA zusammengeschlossen, alternativ gehandelten Kaffee aus Zentralamerika.








Di., 28.1.2003, 20 Uhr
Ist Mexiko (schon) ein nordamerikanisches Land?
NAFTA, Demokratisierung und Mexikos Verortung in Lateinamerika
mit: Wolfgang Grenz
Ort: Villa Leon

Seit Beginn der 1990er Jahre ist die mexikanische Staatsführung dabei, von der traditionellen Rolle als Fürsprecher der Dritten Welt Abschied zu nehmen und sich das neoliberale Gedankengut einer globalisierten Wirtschaftswelt anzueignen.
Mit der Schaffung des Nordamerikanischen Freihandelsabkommens NAFTA (1994) veränderte sich auch Mexikos Rolle gegenüber seinen lateinamerikanischen Nachbarn. Wie weit ist dieser Prozess und die Globalisierung von Mexikos Wirtschaft inzwischen fortgeschritten? Wie schaut es an der "Kaktusgrenze" zum nordamerikanischen Nachbar aus? Was hat sich seit dem Amtsantritt von Vicente Fox im Inneren verändert? Welche Aussichten hat der Plan Puebla-Panama?
Wolfgang Grenz arbeitete bis zu seiner Pensionierung im Institut für Iberoamerikakunde in Hamburg.








Mi., 29.1.2003, 20 Uhr
Argentinien: Menschenrechte und Widerstand unter den Bedingungen der Globalisierung
mit: Dr. Estela Scipioni
Ort: Villa Leon

Einst von der internationalen Presse als Musterschüler des IWF gefeiert, musste Argentinien vor einem Jahr erfahren, dass es eigentlich alles falsch gemacht hat.
Alles falsch für wen?
Die zaghaften Ansätze einer Revision des wirtschafts- und finanzpolitischen Kurses in Argentinien werden von IWF und Weltbank mit scharfer Kritik überzogen. Sie fordern immer strengere Anpassungen an ihre Diktate, wohl wissend, dass das argentinische Volk die Zeche zahlen muss. Im Gegensatz zu den mächtigen Finanzinstitutionen ist das Volk aber weder vor den Folgen der verordneten Sparmaßnahmen noch vor der Unterwürfigkeit, Mutlosigkeit und Gewaltbereitschaft des argentinischen Staates geschützt.
Die Weichen für die heutigen Verhältnisse in Argentinien wurden indes bereits durch die Militärdiktaturen gestellt. Und den Bemühungen der Zivilgesellschaft, Antworten auf die Krisenerscheinungen zu finden, begegnet der argentinische Staat heute wieder mit Repression und Menschenrechtsverletzungen.
Dr. Estela Scipioni stammt aus Argentinien und arbeitet zur Zeit an der Universität Heidelberg.


 

Weiteres Programm:

Filme
Einzelveranstaltungen 25.-26.01.
Einzelveranstaltungen 30.01.-01.02.


© 2003 - 2020 insertEFFECT