LATEINAMERIKA WOCHE 2004

in Nürnberg

vom 24.01.2004
bis 04.02.2004

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Einzelveranstaltungen 29.01.-04.02.

Einlass zu den Veranstaltungen ist jeweils eine Stunde vor den angegebenen Zeiten – alle Veranstaltungen finden (sofern nicht anders angegeben) im Großen Saal des Bürgerzentrums 'Villa Leon' statt.







Donnerstag, 29.1.2004, 20 Uhr
Genjäger und Biopiraten
Über die Enteignung von Leben und traditionellem Wissen in Lateinamerika
mit: Jutta Sundermann
Ort: Villa Leon

Die Bio- und Gentechnik und internationale Abkommen wie das Abkommen über geistige Eigentumsrechte in der WTO (TRIPS-Abkommen) haben neue Möglichkeiten für findige Konzerne eröffnet: die Biopiraterie.
Die Genjäger des Nordens lassen sich Agrar- und Heilpflanzen sowie traditionelles Wissen aus den Ländern des Südens patentieren und eröffnen einen weiteren ungleichen Kampf um lebenswichtige Ressourcen.
Die Betroffenen setzen sich zur Wehr, und international regt sich Widerstand gegen diesen „neuen Kolonialismus" (Vandana Shiva). So wehren sich Bauern in Brasilien dagegen, dass der Name der Tropenfrucht Cupuaçu plötzlich eingetragene Marke eines Konzerns aus dem Norden sein soll, der außerdem einen Patentantrag auf die Nutzung der Frucht gestellt hat. In Chiapas konnte ein großangelegtes Vorhaben zur Kartierung und Ausbeutung der reichen biologischen Vielfalt und des Wissens der indigenen Gemeinschaften gestoppt werden.
Hintergründe zu Patenten und Abkommen, Kostproben (wörtlich!) und Strategien des Widerstandes.
Jutta Sundermann, freie Journalistin, BUKO-Kampagne gegen Biopiraterie.
http://www.biopiraterie.de/








Freitag, 30.1.2004, 18 Uhr (!!!)
Aktuelle Bilder und Eindrücke aus San Carlos / Nicaragua
mit: Jugendgruppe, StudentInnen und Fachkräfte aus Nürnberg
Ort: Villa Leon

Im vergangenen Sommer besuchte wieder eine Nürnberger Jugendgruppe für vier Wochen die nicaraguanische Partnerstadt und absolvierte ein intensives Programm.
Auch einige Studenten und Fachkräfte konnten bei mehrmonatigen Arbeitsaufenthalten ihren Horizont erweitern und teilweise eine völlig andere Welt kennen lernen.
Einig sind sich alle in ihrer Beurteilung: ein Aufenthalt in San Carlos jenseits aller touristischen Konventionen ist absolut bereichernd. Neben der Möglichkeit zu sehr intensiven freundschaftlichen Beziehungen lernt man wieder, starre Blickweisen zu lösen und sein eigenes Weltbild zu hinterfragen.
An diesem Abend berichten (mit Dia- bzw. Bildmaterial) mehrere „RückkehrerInnen" von ihren jüngsten Erfahrungen.
Koordination: Karin Gleixner, Amt für Internationale Beziehungen








Freitag, 30.1.2004, 20 Uhr
Peru: 60.000 Tote - Und die Folgen?
Der Bericht der Wahrheitskommission und wie Peru damit umgeht.
mit: Elena Muguruza und Edilberto Jiménez
Ort: Villa Leon

Nach dem Ende der Diktatur von Fujimori und Montesinos wurde in Peru eine "Wahrheits- und Versöhnungskommission" eingesetzt, die zwanzig Jahre Menschenrechtsverbrechen aufarbeitete. Ihr Bericht, der Ende August 2003 vorgelegt wurde, hat das Land fürs erste nicht versöhnt. Während er viele Peruaner zum Nachdenken darüber gebracht hat, wie es zu der "größten Katastrophe seit dem Pazifikkrieg" mit Zehntausenden von Toten und Verschwundenen kommen konnte, schütten die im Bericht genannten Verantwortlichen Gift und Galle über die Kommission. So läuft in Peru ein Lehrstück über die Schwierigkeiten der Vergangenheitsbearbeitung ab.
Elena Muguruza, Rechtsanwältin aus Lima, derzeit Menschenrechtsreferentin in der Infostelle Peru. Edilberto Jiménez, Volkskünstler aus Ayacucho und Mitarbeiter der Wahrheitskommission.








Samstag, 31.1.2004, 20 Uhr
Zula - Musica Popular Brasileira
Das neue Programm "Soul Passenger"
Ort: Villa Leon
Eintritt: 12,-- / 10,-- EUR
Vorverkauf in der "Kulturinfo" (Kopfbau K4, Königsstr. 93) und in der Villa Leon.

Die Musik der brasilianischen Sängerin Zula Lemes und ihrer Band ist Ausdruck und Teil der Musica Popular Brasileira (BMP).
Ausgehend von ihren afrikanischen Wurzeln über deren spätere Ausformungen z. B. im Samba oder Chorinho über den Bossa Nova bis hin zu Tropicalia hat "BMP" nicht nur die Musik und das kulturelle Selbstverständnis Brasiliens entscheidend geprägt und teilweise verändert, sondern auch deutlich Spuren in anderen Genres wie z. B. dem Jazz hinterlassen.
In ihrem neuen Programm "Soul Passenger" singt Zula Lemes eine Auswahl populärer Lieder und Songs von einigen der bekanntesten Vertreter des "BMP" wie Caetano Veloso, Gilberto Gil, Djavan oder Milton Nascimento, aber auch unbekannte Traditionals und Eigenkompositionen in neuen Arrangements ihrer Band, in der sie mit Marcelo Royo (Klavier), Topo Gioia (Schlagzeug) und Volker Schlott (Saxophon) eine Gruppe hochkarätiger Musiker aus Lateinamerika und Deutschland um sich versammelt hat.







Mittwoch, 4.2.2004, 19.30 Uhr (!!!)
Der nackte Kaiser - Widerstand gegen Neoliberalismus vor Ort
Podiumsdiskussion mit VertreterInnen von Attac, des DGB und der Karawane für die Rechte der Flüchtlinge und MigrantInnen
Ort: Villa Leon

Die Folterwerkzeuge des Neoliberalismus waren in den letzten 20 Jahren meist den Ländern der sog. Dritten Welt vorbehalten. Abbau der Sozialleistungen, Einschränkungen der Ausgaben für die öffentliche Infrastruktur, Privatisierung und Deregulierung waren die „Rezepte", die unabhängig von den Ursachen alle wirtschaftlichen, sozialen und politischen Probleme lösen sollten. Profitiert haben davon nur wenige. Trotz dieser wenig erfreulichen Erfahrungen wird diese Rezeptur angesichts der aktuellen Krise in einer Penetranz wiederholt, die suggerieren soll, dass es keine Alternativen zum Neoliberalismus gibt. Die Folgen dieser Politik dringen bis in die Kapillare des täglichen Lebens ein: Kürzungen der Sozialleistungen, Schließung von Bädern und Kultureinrichtungen, Aushebelung des Tarifrechts etc. Die Demonstration vom 1.11. in Berlin mit 100.000 Menschen scheint aber ein Beleg dafür zu sein, dass auch in Deutschland mehr Menschen erkennen, dass der neoliberale Kaiser nackt ist. Das Europäische Sozialforum in Paris hat nun die TeilnehmerInnen aufgefordert, sich stärker vor Ort zu organisieren. Wie sieht es diesbezüglich in der Region Nürnberg aus? Darüber diskutieren VertreterInnen von Attac, des DGB und der Karawane für die Rechte der Flüchtlinge und MigrantInnen.
Moderation: Josef Hierlmeier, Lateinamerikakomitee Nürnberg.







+++ Vorankündigung +++
Mttwoch., 17.3.2004, 20 UhrVilla Leon
Ein Jahr Lula in Brasilien -
Rückblick auf seine Politik und Perspektiven für die Zukunft
mit:Dr.Sérgio Sauer, parlamentarischer Berater der Senatorin Heloisa Helena (PT/AL)
Ort: Villa Leon




Weiteres Programm:

Filme
Einzelveranstaltungen 24.-25.01.
Einzelveranstaltungen 26.-28.01.


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