LATEINAMERIKA WOCHE 2006

in Nürnberg

vom 21.01.2006
bis 29.01.2006

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Ort: Filmhaus (K4), Königstr. 93, Nürnberg

Vielen Dank an
Esteban Bernatas & Natalia Ferretti (Andoliado Producciones)
Luis Camardella (A4Films)
Mercedes Moncada Rodríguez
Internationale Filmtage der Menschenrechte e.V.
für das Bereitstellen der Filme!







Do, 2.2. 21.00 Uhr, Fr. 3.2. 17.00 Uhr, Sa, 4.2. 17.00 Uhr,
So, 5.2. 19.15 Uhr, Mo, 6.2. 17.00 Uhr, Di, 7.2. 21.00 Uhr,
Mi, 8.2. 21.15 Uhr
Erstaufführung:
Devil´s Miner - Der Berg des Teufels
USA/Deutschland 2004, 82 Min., span. OmU
Regie: Kief Davidson & Richard Ladkani
mit den Minenarbeiter des Cerro Rico: Basilio Vargas, Bernardino Vargas, Vanessa Vargas u.a.

Gleich zu Beginn rückt der sogenannte "reiche Berg" in den Mittelpunkt der Bilder, der die bolivianische Stadt Potosí, die 4.500m über dem Meeresspiegel liegt, bedrohlich überragt. "Zu ihm schleppen sich tagtäglich Tausende von Minenarbeitern, unter ihnen eine Vielzahl von Kindern, um in den Berg einzufahren, und in über 20.000 mehr als fraglich gesicherten Tunneln und Stollen das immer knapper werdende Silbererz abzubauen. Der Bergbau hat in Potosí, vor der spanischen Kolonisation eine der reichsten Städte der damaligen Welt, eine lange Tradition. Doch erst mit dem Auftreten der Spanier, die den Abbau forcierten, kann man den Cerro Rico als Schicksalsberg bezeichnen. Seitdem verloren schätzungsweise acht Millionen Menschen, meist Indios, ihr Leben unter Tage; seitdem gehört Kinderarbeit zum Leben in dieser Region. DEVIL´S MINER pickt sich zwei Menschen aus der Schar aktuell arbeitenden Lohnsklaven heraus, den 14jährigen Basilo, der seit vier Jahren unter Tage arbeitet, und seinen zwölfjährigen Bruder Bernardino, die Tag für Tag in die Grube einfahren, um ihre Familie zu ernähren. Für einen Hungerlohn schuften die Kinder, stets von Schlagwettern, Steinschlag oder mangelhaft abgesprochenen Sprengungen bedroht, immer in der Hoffnung auf eine lohnende Ader, da sich ihr Verdienst nach der kargen Silberausbeute des mittlerweile ausgemergelten Berges richtet.
Durch die Bilder der harten körperlichen Arbeit wird der Zuschauer mit einer außergewöhnlichen Form von Ausbeutung konfrontiert. Die narrative Ebene verstärkt und unterstützt diesen Eindruck, da hier die Träume und Hoffnungen des Jungen zum Ausdruck kommen, der Kind sein will und das Recht auf ein besseres Leben einfordert. – Sehenswert." (film-dienst 24/2005)







Fr, 03.02. 19.00 Uhr, Di, 07.02. 17.00 Uhr
Grissinópoli – Das Land der Grissini
Grissinópoli – El país de los Grisines, Argentinien 2004, 80 Min., span. OmeU
Regie: Darío Doria

"David gegen Goliath: >Grissinópoli<, eine Grissini-Fabrik in Buenos Aires, ist hochverschuldet und zahlungsunfähig. Als sich die Direktoren – statt die längst überfälligen Löhne auszuzahlen – aus dem Staub machen, übernehmen sechzehn Arbeiter das Ruder. Mit den spärlichen Mitteln, die ihnen zur Verfügung stehen, gelingt es ihnen, den Betrieb am Laufen zu halten. Scheinbar vergeblich, denn schon droht die Übernahme durch potente Käufer und der endgültige Verlust der Arbeitsplätze. Doch die Arbeiter geben sich nicht geschlagen, halten das Gelände besetzt, kämpfen sich durch juristische Instanzen – und siegen. GRISSINÓPOLI ist ein Symbol der Hoffnung und ein Vorzeigeprojekt der neuen sozialen Bewegung in Argentinien." (Dokfest München 2005)







So, 05.02. 11.00 Uhr, Mi, 08.02. 19.00 Uhr
Apaga y vámonos - Switch off
Spanien/Chile 2005, 85 Min., span. OmeU
Regie: Manel Mayol

"Jahrhunderte lang hatten sich die Mapuche-Pehuenche im Süden Chiles behaupten können – erst gegen die Inka, dann gegen die spanischen Kolonialherren. 1997 aber kam der spanische Energieriese ENDESA, erwarb den Fluss Bío Bío von der Quelle bis zur Mündung und begann mit dem Bau des drittgrößten Staudamms der Welt. Geschickt erschlich sich der Konzern dabei die erforderliche Zustimmung der Indígena für ihre Umsiedlung. Mit Rückendeckung der chilenischen Regierung: die Firma von Präsident Eduardo Frei war am Bau des Ralco-Staudamms beteiligt. Die Proteste dagegen wurden kriminalisiert, die Anführer der Pehuenche mit Hilfe der Anti-Terror-Gesetze verurteilt, unabhängige Journalisten unter Druck gesetzt – bis schließlich im September 2003 die letzten vier verbliebenen Familien ihren Widerstand aufgaben und auf ihr Land verzichteten." (Dokfest München 2005)







So, 05.02. 16.30 Uhr, Di, 07.02. 19.00 Uhr
Machuca, mein Freund
Machuca, Chile 2004, 120 Min., span. OmU
Regie: Andrés Wood
mit: Matias Quer, Ariel Mateluna, Manuela Martelli, Aline Küppenheim u.a.

Vor dem Hintergrund des Militärputsches am 11. September 1973 erzählt der chilenische Regisseur Andrés Wood die Geschichte einer ungewöhnlichen Freundschaft: Gonzalo und Pedro sind elf Jahre alt. Beide leben in Santiago – der eine allerdings in einem wohlhabenden Stadtteil, der andere in einer illegalen Armensiedlung. Obwohl nur ein paar Blocks voneinander entfernt, trennt eine unsichtbare Mauer die Welten der Kinder...
"Der mit Sorgfalt, Geduld und Humor inszenierte Film hält konsequent die kindliche Perspektive durch, die bildhaft für Allendes Traum von sozialer Gleichheit steht. Der Einbruch der Wirklichkeit fällt dadurch umso drastischer aus. – Sehenswert." (film-dienst 7/2005)







Mo, 06.02. 21.00 Uhr, Mi, 08.02. 17.00 Uhr
El Inmortal
The immortal, Nicaragua/Mexiko/Spanien 2005, 78 Min., span. OmU
Regie: Mercedes Moncada Rodríguez

Das Leben der Familie Rivera änderte sich am 3. April 1983 um sechs Uhr morgens, als die Mutter gerade das Frühstück zubereitete und plötzlich Schüsse zu hören waren. Das war nichts Ungewöhnliches, nur fielen sie diesmal ganz in der Nähe; das Haus der Riveras lag mitten im Zentrum des Kampfes zwischen den Contras und den Sandinisten. Dann kamen die Contras auch schon ins Haus und wollten die 13jährigen Zwillinge Juan und José, den 14jährigen Emilio, die 15jährige Reina und ihren Vater verschleppen. Die Mutter flehte sie an, ihr wenigstens ein Kind zu lassen, aber sie weigerten sich und marschierten los. Da ergriff sie Juan, der etwas hinter den anderen zurückgeblieben war, und rief dem Trupp zu, dass man zuerst sie töten müsste, um das Kind zu bekommen. Also blieb Juan bei seiner Mutter. Die Contras aber steckten das Haus an...
Die Geschichte dieser Familie ist nur eine von vielen über den Krieg in Nicaragua. Sie zeigt beispielhaft, inwieweit sich die Trennung von Familien, religiöse Manipulation, männlicher Chauvinismus und Armut als die bis heute prägenden Folgen des Krieges in Nicaragua auf das dortige Leben auswirken.

 

Weiteres Programm:

Ausstellungen
Einzelveranstaltungen 21.-23.01.
Einzelveranstaltungen 24.-26.01.
Einzelveranstaltungen 27.-29.01.


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