Autoritärer Zeitgeist
Mittwoch 24.01, 20 Uhr
Hintergründe für einen zunehmenden Autoritarismus
Würde Augusto Pinochet noch leben, er hätte über 50 Jahre nach dem Putsch in Chile wahrscheinlich seine helle Freude am Zustand der Welt. Musste er seinerzeit noch mit Hilfe des Militärs und der CIA gegen eine sozialistische Regierung und eine selbstbewusste Gesellschaft putschen, können sich autoritäre Führer heute in weiten Teilen der Welt auf politische Mehrheiten verlassen oder wissen diese zumindest in greifbarer Nähe. Nicht nur in Chile. Allen Unterschieden zum Trotz handelt es sich beim Autoritarismus um ein globales Phänomen, das den Westen mit dem Osten verbindet.
Mario Neumann von medico international berichtet aus seiner Arbeit in Süd- und Zentralamerika, wo sich Formen autoritärer Herrschaft immer konkreter herausbilden, und verbinden diese mit der Entwicklung des globalen (Neo-)liberalismus und den Geistern, die er auch in Deutschland hervorruft.
Mario Neumann ist verantwortlicher Redakteur des medico-Rundschreibens und zuständig für die Öffentlichkeitsarbeit zu Südamerika und dem Libanon.