Klimapartnerschaft zwischen Deutschland und Kolumbien
Freitag 31.01, 20.00 Uhr
Die Herausforderungen einer gerechten Energietransition in den kolumbianischen Kohlerevieren
Seit rund 40 Jahren haben transnationale Konzerne wie BHP Billiton, Drummond oder Glencore in den Departementen Cesar und Guajira Kohle für den Export ausgebeutet. Das schaffte einerseits Arbeitsplätze, andererseits aber auch eine einseitige Enklavenwirtschaft und massive Umweltzerstörung, Gesundheitsprobleme und Menschenrechtsverletzungen. 2021 kündigte Glencore-Prodeco überraschend an, seine beiden Kohletagebaue in Cesar stillzulegen und dem kolumbianischen Staat zurückzugeben. Dies löste eine sozioökonomische Krise in der Region aus und führte zu großer Unsicherheit, wie die Schließung gehandhabt würde und wie garantiert werden kann, dass Glencore alle ausstehenden sozialen und ökologischen Verpflichtungen erfüllt. Seit drei Jahren kämpft nun die betroffene Bevölkerung für Mitsprache und ökonomische Alternativen – ohne bisher wirklich auf Gehör zu stoßen. Wie verträgt sich dies mit der im Juni 2023 vereinbarten Klima- und Energiepartnerschaft zwischen der Bundesrepublik Deutschland und Kolumbien.
Stephan Suhner ist Fachstellenleiter der Arbeitsgruppe Schweiz Kolumbien ask! und beschäftigt sich seit 20 Jahren mit dem Kohlebergbau in Kolumbien.