Kino

Die 37. Lateinamerika Filmtage

 

 

6.2. bis Mittwoch, 12.2.25

In Kooperation mit dem Filmhaus Nürnberg präsentieren wir 2025 die 37. Lateinamerikafilmtage vor Ort in den Kinos des Filmhauses.

Veranstaltungsort: Filmhaus Nürnberg, Königstr. 93, 90402 Nürnberg
Tickets: filmhaus.nuernberg.de und eine Stunde vor Vorstellungsbeginn an der Kinokasse.
Eintrittspreise: regulär 8 € / reduziert 7 €; Nürnberg-Pass-Inhaber:innen /
Erwerbslose: 4 €; U25-Tarif: 6 €; Freundschaftskarte-Inhaber:innen: 5 €

6.2. bis Mittwoch, 12.2.25

37. Lateinamerikafilmtage

Tickets: filmhaus.nuernberg.de und eine Stunde vor Vorstellungsbeginn an der Kinokasse.

®filmsalescorp

Nürnberg Premiere

IGUALADA

Do., 6.2. um 19 Uhr
mit anschl. Filmgespräch mit William Bastidas (latinotopia)

So., 9.2. um 19.15 Uhr

CO/US/MX 2023, 81 Min., OmeU, Regie: Juan Mejía Botero

Während der kolumbianischen Präsidentschaftswahlen 2022 wird die linke Aktivistin Francia Márquez unerwartet Vizepräsidentin. Als eine „Igualada“ fordert sie mit ihrer Kampagne nicht nur den Status quo im konservativ regierten Land heraus, sondern auch das Narrativ dessen, was eine schwarze Frau in Kolumbien erreichen kann. Regisseur Juan Mejía Botero begleitete Márquez 15 Jahre lang und zeigt das Portrait einer Frau, die aus der Unterdrückung mit Wut und Kraft die Machtdynamiken eines ganzen Landes verändert. Eine inspirierende Begegnung.

® Pandora Film

Nürnberg Premiere

PUAN

Fr., 7.2. um 19 Uhr

AR/BR/DE/FR/IT 2023, 109 Min., OmeU, Regie: Maria Alché, Benjamin Naishtat, mit:
Marcelo Subiotto, Leonardo Sbaraglia, Julieta Zylberberg u. a.

Als der Lehrstuhlinhaber der Philosophischen Fakultät beim Joggen stirbt, gibt es für Marcelo nur eine Konsequenz: Er selbst wird Nachfolger seines Mentors werden. Dann aber erwächst dem etwas bieder in die Jahre gekommenen Professor aus Buenos Aires unerwartete Konkurrenz in Gestalt des jüngeren Rafael, der alle um den Finger wickelt und unverhohlen um den Posten buhlt. Für Marcelo beginnt mit diesem Duell am „Puan“ (so der Spitzname der Fakultät) ein Parcours der Demütigungen. Was als Campuskomödie beginnt, weitet sich bald zu einer Bestandsaufnahme der argentinischen Gesellschaft

Nürnberg Premiere

EL CINE ES UN VIAJE

Sa., 8.2. um 17.30 Uhr

CINEMA IS A JOURNEY, GT 2023, 60 Min., OmeU, Regie: Uli Stelzner, Pepe Orozco
Recinos

Das Team eines Menschenrechtsfilmfestivals in Guatemala reist in entlegene Dörfer, um Filme zu zeigen. Die Bevölkerung, größtenteils indigener Herkunft, sieht ihr eigenes Spiegelbild durch bisher ungesehene Filmaufnahmen ihres Landes. EL CINE ES UN VIAJE ist ein „Road-Movie“ über eine Reise mit dem Kino durch ein wunderschönes Land, das von Gewalt, Ungerechtigkeit und Ausgrenzung geprägt ist.

Nürnberg Premiere

MEMORIAS DE UN CUERPO QUE ARDE

Sa., 8.2. um 19 Uhr

MEMORIES OF A BURNING BODY, CR/ES 2024, 90 Min., OmeU, Regie: Antonella Sudasassi Furniss, mit: Sol Carballo, Paulina Bernini, Juliana Filloy u. a.

Aufgewachsen in einer repressiven Zeit, in der Sexualität ein Tabuthema war, haben Ana (68), Patricia (69) und Mayela (71) ihr Verständnis davon, was es bedeutet, eine Frau zu sein, auf der Basis unausgesprochener Regeln und Erwartungen entwickelt. Nun wagen sie es, offen darüber zu reden. Die Erinnerungen, Geheimnisse und Sehnsüchte der drei werden auf poetische Weise miteinander verwoben: Während die Frauen aus dem Off ihre Geschichten erzählen, erfüllen diese den Körper einer weiteren Frau ihrer Generation, die sie stellvertretend durchlebt.
Die kaleidoskopartige Dokufiktion verarbeitet mit beeindruckender Sensibilität die kollektiven Erfahrungen einer Generation von Frauen mit Liebe und Sexualität und wurde im Rahmen der Berlinale 2024 mit dem Panorama-Publikumspreis ausgezeichnet.

 

Nürnberg Premiere

LANDRIÁN – SHORTS

So., 9.2. um 11 Uhr

CU 1963-1971, 7 Kurzfilme, 83 Min., OmU, Regie: Nicolás Guillén Landrián

Von 1962 bis 1972 realisierte Nicolás Guillén Landrián (1938-2003) zahlreiche Dokumentarfilme für das staatliche kubanische Filminstitut ICAIC, darunter Auftragsarbeiten für revolutionäre Propaganda. Landrián war ein Freigeist. Sein Werk wurde zensiert. Fünfzig Jahre danach konnte ein Teil davon gefunden und gerettet werden. Die Filme erzählen u. a. vom alltägliche Leben in einem alten Viertel von Havanna, von Tanz- und Musikveranstaltungen der jungen kubanischen Kulturszene oder von der Arbeit auf der Kaffeeplantage. Einblicke in den kubanischen Alltag, die so realistisch damals nun doch nicht gezeigt werden sollten. Initiator dieses Projekts ist der Filmemacher Ernesto Daranas, der seinem Landesgenossen neben der Restaurierung dessen Filmschaffens auch einen Langdokumentarfilm gewidmet hat: LANDRIÁN.
Nicolás Guillén Landrián: Künstler und Rebell

 

Nürnberg Premiere

LANDRIÁN

So., 9.2. um 13 Uhr

CU 2023, 80 Min, OmU, Regie: Ernesto Daranas

In seinem vielschichtigen Dokumentarfilm nähert sich der erfolgreiche Regisseur Ernesto Daranas dem Schaffen und Leben des ersten afrokubanischen Filmemachers und birgt einen einmaligen Schatz: Nicolás Landrián war ein Original. Ein wilder Kerl, stupender Dokumentarfilmer und Maler, an dessen Namen und Werk sich in Kuba lange Zeit nur noch Insider erinnerten. Ernesto Daranas hat sich in die Tiefen des maroden kubanischen Filmarchivs begeben und gerettet, was gerettet werden konnte. In LANDRIÁN dokumentiert Daranas einerseits die Suche und Rettung des Filmmaterials im heutigen Kuba und nähert sich anderseits in einer raffinierten Collage gemeinsam mit Landriáns Weggefährten – seiner Witwe Gretel Alonso und Kameramann Livio Delgado – dem schier unglaublichen Leben und avantgardistischen Werk des aufmüpfigen Künstlers.

Nürnberg Premiere

AINDA ESTOU AQUI

So., 9.2. um 16.30 Uhr

I’M STILL HERE, BR/FR 2024, 135 Min., OmU, Regie: Walter Salles, mit: Fernanda
Torres, Selton Mello, Fernanda Montenegro u. a.

Rio de Janeiro, 1971: Der ehemalige linke Kongressabgeordnete Rubens Pavia wird von Schergen der Militärdiktatur verschleppt. Seine Familie hört nie mehr etwas von ihm. Seine Frau Eunice versucht herauszufinden, was mit ihm geschah und engagiert sich als Anwältin für die Rechte der Opfer der Militärdiktatur (1964-1985).
Walter Salles (DIE REISE DES JUNGEN CHE, ON THE ROAD) erzählt die wahre Geschichte der Familie Pavia, bei der er als Kind ein und ausging, auf berührende Weise. Sein zutiefst humanistischer Film ist eine Liebeserklärung ans demokratische Brasilien und verneigt sich vor jenen, die gegen Unrecht kämpften. Filmfestival Venedig 2024: Bestes Drehbuch.

REINAS – DIE KÖNIGINNEN

Fr., 7.2. – So., 9.2. um 15 Uhr – DF

Di., 11.2. um 19 Uhr – OmU

CH/PE/ES 2023, 102 Min., FSK & empfohlen ab 12, DF & OmU, Regie: Klaudia Reynicke, mit: Abril Gjurinovic, Luana Vega, Gonzalo Molina u. a.

1992 in Lima, Peru: Ein bewaffneter Konflikt beherrscht das südamerikanische Land, die politische und wirtschaftliche Lage ist instabil, immer wieder kommt es zu gewalttätigen Auseinandersetzungen. Mit der Hoffnung auf ein beständigeres Leben, beschließt Elena, mit ihren Töchtern, der Teenagerin Aurora und der jüngeren Lucia, in die USA auszureisen. Der Abschied rückt näher, doch die Unterschrift des Vaters Carlos lässt auf sich warten, der plötzlich wieder in das Leben der drei tritt und alles daran setzt, mehr Zeit mit seinen „Königinnen“ zu verbringen. Die Coming-of-Age-Geschichte ist der Schweizer Oscar-Beitrag 2025!

Nürnberg Premiere

PEPE

Mo., 10.2. um 19 Uhr

DO/NA/DE/FR 2024, 122 Min., OmeU, Regie: Nelson Carlos, De Los Santos Arias

Pepe ist ein sprechendes Flusspferd. Seine Sprache ist Afrikaans, seine Herkunft ist Namibia, sein Aufenthaltsort ist Kolumbien. In dem in Berlin mit einem Silbernen Bären ausgezeichneten Essayfilm geht es um ein sprechendes Flusspferd, das mit bassiger Stimme von seiner Passage von Afrika nach Südamerika erzählt – und dabei auch auf den transatlantischen Sklavenhandel anspielt. In Kolumbien findet sich Pepe im Zoo des Drogenlords Pablo Escobar wieder, bevor er in die Freiheit ausbricht und durch die Gewässer Südamerikas gleitet. Eine faszinierende Fingerübung im Filmemachen, die – ganz nebenbei und durch die Perspektive eines Nilpferds – viel über Geschichte und Gesellschaft zu berichten weiß. Berlinale 2024: Silberner Bär für die Beste Regie.

Nürnberg Premiere

RAÍZ

Mi., 12.2. um 18.15 Uhr

THROUGH ROCKS AND CLOUDS, PE/CL 2024, 83 Min., OmeU, Regie: Franco García Becerra, mit: Alberth Merma, Nely Huayta, Richard Taipe u. a.

Der achtjährige Feliciano verbringt seine Tage mit dem Hüten von Alpakas in einer abgelegenen Andenregion. Seine einzigen Freunde sind Ronaldo, ein junges Alpaka, und Rambo, ein alter Hund. Ihnen erzählt er alles über Fußball und die WM-Qualifikationsspiele der peruanischen Nationalmannschaft. Doch hinter der scheinbar eintönigen, friedlichen Routine verbirgt sich eine bedrohliche Realität: ein verseuchter See und die Sorgen seiner Eltern. Ein Bergbauunternehmen macht den Bewohner*innen der Gemeinde Druck, ihr Land zu verkaufen, auf die Behörden gibt es auch keinen Verlass. Als eines Tages Ronaldo verschwindet, beginnt für Feliciano eine verzweifelte Suche. Währenddessen schließt sich die Dorfgemeinschaft zusammen, um gemeinsam gegen das Unternehmen vorzugehen … Ein Blick auf Entwicklungen in der atemberaubend schönen Weite des Andenhochlands, die globale Ursachen haben – und ganz lokale Auswirkungen.