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MEDIATHEK
44. Lateinamerikawoche 2021
Ökumenischer Lateinamerikagottesdienst: „Im Angesicht der Pandemie – Hoffnung, Trost und Solidarität in Coronazeiten“
Gottesdienst vom 24.01.2021, 19.00 Uhr, Prediger*innen: Padre Juan Goicochea (Peru), Obispa Victoria Córtes (Nicaragua), Pastor Sandro Luckman (Brasil)
Auch vor Lateinamerika hat die Pandemie keinen Halt gemacht und viele Länder sehen sich mit den unterschiedlichen Folgen von Corona konfrontiert. Hunger, Arbeitslosigkeit, Vernachlässigung und die rapide Verbreitung des Virus, um einige Herausforderungen zu nennen. Doch neben all diesen beängstigenden Tatsachen gibt es auch Trost und Hoffnung, nämlich dort, wo Hilfe und Solidarität Menschen in der Not konkret unterstützt. Mit live zugeschalteten Prediger*innen aus Lateinamerika wird im Licht des Evangeliums die Corona-Krise bedacht.
Vortrag am 30.01-2021, 19.00 Uhr, Referent*innen: Oscar Choque (Fachpromotor für Rohstoffpolitik, Entwicklung und Migration), Anisa, Fridays for Future (FFF), Charlie, Ende Gelände (EG)
Die modernen Gesellschaften benötigen viel Energie und dafür enorme Mengen an Rohstoffen. Um den immensen Rohstoffhunger zu stillen werden Lebensräume von Pflanzen, Tieren und Menschen zerstört. Vielerorts mit Gewalt und meist ohne die Anliegen der lokalen Bevölkerung zu berücksichtigen. Überall regt sich Widerstand gegen derartige Vorhaben und die Abbau bzw. Anbaubedingungen. Der Frage wie eine Energie- und Rohstoffwende hin zu erneuerbaren Energien gelingen kann und gleichzeitig Nachhaltigkeitskriterien global und lokal eingehalten werden können, wird in dieser anregenden Gesprächsrunde auf den Grund gegangen.
Vortrag am 29.01.2021, 19.00 Uhr, Referent: Oscar Choque (Fachpromotor für Rohstoffpolitik, Entwicklung und Migration, Bolivien/ Dresden, Ayni – Verein für Ressourcengerechtigkeit e.V.)
Boliviens Lithiumvorkommen im Salzsee Uyuni gehören zu den größten der Welt und bieten dem rasant wachsendem Markt neuer Technologien genügend Ressourcen zur Extraktion. Das von noch der Evo Morales-Regierung entwickelte Industrialisierungsprojekt weckt die Hoffnung, das Land aus Armut und Abhängigkeit zu befreien. Doch regt sich aus der lokalen Bevölkerung Widerstand aus u.a. ökologischen Gründen. Im Vortrag werden die vielfältigen Dimensionen der potenziellen Konfliktszenarien sowie die sozioökonomischen und ökologischen Herausforderungen dargestellt, die mit der geplanten Ausbeutung und Industrialisierung von Lithium verbunden sind.
Vortrag am 28.01.2021, 19.00 Uhr, Referent: Geraldo Grützmann (Pfarrer und ökumenischer Mitarbeiter bei Mission EineWelt)
In dem katholisch-geprägten Brasilien wachsen charismatische Pfingstkirchen sprunghaft an, wobei sie einen enormen Einfluss auf die Politik, öffentliche Medien und die Werte in der Gesellschaft ausüben. Pfingstkirchen verändern die brasilianische Gesellschaft und haben einen erstaunlichen Zulauf. Die Intoleranz gegen Andersgläubige nimmt zu und verwandelt sich oftmals in Gewalt. Der Vortrag widmet sich der u.a. der Frage, inwieweit dadurch die Demokratie in Brasilien gefährdet wird.
Vortrag vom 27.01.2021, 19.00 Uhr, Referent: Juan Carlos Aguirre (Politologe)
Im Oktober 2019 gingen Chilen*innen aus allen Gesellschaftsschichten auf die Straße, um für mehr soziale Gerechtigkeit, Recht auf Bildung und Gesundheit für alle sowie gegen Privatisierungen zu protestieren. Im Oktober 2020 reagierte der chilenische Präsident Piñera mit einem Referendum für die Ausarbeitung einer neuen Verfassung, für das von der Mehrheit der Bevölkerung gestimmt wurde. Im Vortrag sollen die Hintergründe für diesen gesellschaftlichen Umbruch dargestellt werden, sowie die Herausforderungen für das Land erläutert werden
Vortrag vom 26.01.2021, 19.00 Uhr, Referent: Dr. Klaus Piel (Humanitäre Cuba Hilfe e.V.)
Cuba hat sich relativ gut durch die Pandemie manövriert, was wohl auf das am Gemeinwohl orientierten Gesundheitssystem und der damit verbundenen umfassenden Hygieneaufklärung der Bevölkerung zurückzuführen ist. Des Weiteren entwickelt Cuba eigene vielversprechende Impfstoffe und leistet in anderen Ländern medizinische Gesundheitshilfe. Trotz dieser Leistungen, hat das Land mit massiven wirtschaftlichen Einbrüchen zu kämpfen. Der Vortrag gibt Einblicke in die aktuelle Situation und die zu erwartenden Entwicklungen in Cuba.
Vortrag vom 25.01.2021, 20.00 Uhr, Referentin: Katja Maurer (medico international, Journalistin)
Die Covid-19- Pandemie hat die tiefgreifenden strukturellen Probleme in Lateinamerika offengelegt, die bis in die Kolonialzeit zurückreichen. Der Subkontinent steht nun vor der tiefsten Wirtschaftskrise seit den 1930er Jahren, verbunden mit der Gefahr der Rückkehr von Diktaturen. Der Vortrag soll die Fragen klären, was in dieser Situation die sozialen Bewegungen, die von Haiti bis Chile 2019 die Forderungen nach Demokratie und Gerechtigkeit zusammenführten, bewirken können und wie konkret Solidarität in diesen Zeiten aussehen kann.
Lesung in Spanisch und Deutsch vom 24.01.2021, 11.30 Uhr, Referentin: Alexandra Huck (Mitarbeiterin von kolko – Menschenrechte für Kolumbien e.V.) alexandrahuck. de
Die Autorin Alexandra Huck gibt mit ihrer Lesung aus dem Polit-Thriller „Marielas Traum“ beeindruckende Einblicke in ihren ersten Roman. Marielas Traum handelt vom Kampf einer Gemeinde um Gerechtigkeit und um die Rückkehr auf ihr Land. Eindrucksvoll gelingt es der Autorin die komplexe Realität des bewaffneten Konflikts in Kolumbien in eine spannende Geschichte zu verpacken, die die politische Situation und eine Problematik von internationaler Tragweite schildert.