Guatemala – Soziale Verteidigung eines demokratischen Frühlings
Mittwoch 29.01, 18.00 Uhr
Die Rolle indigener und sozialer Bewegungen
Guatemala wird aufgrund seines angenehmen frühlingshaften Klimas auch „Land des ewigen Frühlings“ genannt. Auch politisch erlebte Guatemala in den Jahren 1944 bis 1954 unter den Präsidenten Arbenz und Arévalo einen von Landreformen geprägten „demokratischen Frühling“, der jedoch durch einen von den USA unterstützten Putsch beendet wurde. Jahrzehntelange Militärdiktaturen und Bürgerkriege forderten danach hunderttausende Opfer, insbesondere unter der indigenen Bevölkerung.
Das 1996 geschlossene Friedensabkommen versprach Hoffnung, wurde jedoch nur in Ansätzen umgesetzt. Vor allem in den letzten Jahren wurden Menschenrechte durch korrupte Regierungen mit Füßen getreten, bis der 2023 demokratisch gewählte Präsident Bernardo Arévalo auf einen neuen demokratischen Frühling hoffen ließ. Sein Amtsantritt am 14. Januar 2024, den die korrupte Elite um jeden Preis verhindern wollte, war nur möglich durch landesweite gewaltfreie Aktionen, angeführt von indigenen Organisationen. Aber wie kann der Präsident, der im Parlament über keine Mehrheit verfügt, notwendige Reformen durchführen?
Heike Kammer war seit 1986 mehrfach als Menschenrechtsbeobachterin und in internationaler Friedensarbeit in Guatemala, das letzte Mal 2024. Sie wird sich nach einem kurzen Überblick über die Geschichte und die aktuelle politische Situation schwerpunktmäßig mit Aktivitäten und Herausforderungen sozialer Verteidigung zur Ermöglichung politischer Veränderungen befassen.