Einzelveranstaltungen
Dienstag, 28.01 - Donnerstag, 30.01.
Einlass zu den Veranstaltungen ist jeweils eine halbe
Stunde vor den angegebenen Zeiten - alle Veranstaltungen finden
(sofern nicht anders angegeben) im Großen Saal des Bürgerzentrums
Villa Leon statt.
Dienstag, 28.01.2014, 18 Uhr
"Führung durch die Fotoausstellung zu Chile mit David von Blohn"
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Einführung in die Ausstellung „Hier sind wir gestorben und wurden neu geboren“ – eine Spurensuche, 40 Jahre nach dem Putsch in Chile
Der junge Dokumentarfotograf und Fotojournalist David von Blohn erzählt in einer Live-Schaltung aus Chile von seiner Arbeit mit
Manuel Méndez, der während des Putsches vom 11.9.1973 im Estadio Nacional in Santiago de Chile inhaftiert war. Die Ergebnisse
sind in der Ausstellung im Cayhaus zu sehen.
Sein Interesse gilt darüber hinaus den gegenwärtigen Protestbewegungen junger chilenischer Menschen und den Selbstinzenierungen
des politischen Establishments.
Moderation: Thomas Zeitler, Lorenzer Laden Nürnberg.
Di., 28.01.2014, 19 Uhr
Menschenrechte in Lateinamerika – eine Erfolgsgeschichte
Wenn von Verstößen gegen die Menschenrechte berichtet wird, rechnet man durchaus damit, dass Beispiele aus Lateinamerika eine
prominente Rolle spielen. Viel weniger bekannt ist, dass der Kampf für Menschenrechte in Lateinamerika eine lange Geschichte hat.
So war die Menschenrechtsidee in der Unabhängigkeitsbewegung Anfang des 19. Jahrhunderts ein wichtiges Motiv, und bei der Errichtung
des internationalen Systems des Menschenrechtsschutzes im Rahmen der UN spielten die Staaten Lateinamerikas eine wichtige Rolle.
Viel besser bekannt ist die Bedeutung der Menschenrechtsbewegung als Reaktion auf die extremen Unrechtserfahrungen in den
diktatorischen Regimen in Lateinamerika.
Die Etappen der Entwicklung der Menschenrechtsidee skizziert zunächst Rainer Huhle (Politikwissenschaftler und
Mitglied des UN-Ausschusses gegen das gewaltsame Verschwindenlassen von Personen). Anschließend wird er in einem Gespräch mit
Alejandro Franco (Diplom-Soziologe aus Chile), William Bastidas (Menschenrechtsaktivist aus Kolumbien)
und Jandir Sossmeier (Pfarrer aus Brasilien) auf spezifische Aspekte näher eingehen.
Mittwoch, 29.01.2014, 18:00 Uhr
Bufet Latinoamericano von Familia Latina
Genießen Sie Spezialitäten und Musik aus Lateinamerika
Mittwoch, 29.01.2014, 19 Uhr
Megacities im Wandel – Umbau in der neoliberalen Metropole
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Immer mehr Menschen leben in großen Städten, die sich rasant entwickeln – aber wohin? Mit der Vergabe von sportlichen Großereignissen
an Brasilien wurde ein Bauboom entfesselt an dem alle teilhaben wollen.
Johanna Hoerning (TU Berlin) arbeitet seit langem zum Thema Stadtentwicklung in Brasilien. Ihr einführendes Kurzreferat bildet den
Einstieg in eine Diskussion über gravierende Neuerungen in den Megastädten, Strukturanpassungen für die Menschen und Chancen
für einzelne Regionen.
Leandro Arthur Anton, Geograph aus Porto Alegre (Rio Grande do Sul, Brasil), Aktivist, wird auch anwesend sein und
über seine Arbeiten in Brasilien berichten.
Dazu ist Hein Moellers von der Informationsstelle Südliches Afrika eingeladen. Er wird vergleichend von Südafrika nach dem
„großen Fußballfest“ berichten. Was bleibt für die Menschen im Alltag? Sind die eingeleiteten Entwicklungen nachhaltig und
wenn ja, für wen? Hat die Region anhaltenden Nutzen aus den vielen baulichen Maßnahmen und neuen Strukturen? Gibt es ein soziales,
gut funktionierendes Stadtleben oder bleiben nur „Kopfschmerzen nach der großen Party“?
Donnerstag, 30.01.2014, 18 Uhr
Der Neue Extraktivismus – Die Rohstoffpolitik der lateinamerikanischen Linksregierungen
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In den meisten Ländern Lateinamerikas wählte die Bevölkerung in den vergangenen Jahren (Mitte)-Linksregierungen, die häufig von
sozialen Bewegungen unterstützt werden und in unterschiedlichem Maße mit dem neoliberalen Erbe zu brechen versuchen.
Vor allem Venezuela und Bolivien haben es geschafft, die staatlichen Einnahmen aus dem Öl- beziehungsweise Gasgeschäft
deutlich zu erhöhen, indem sie den Unternehmen höhere Abgaben auferlegten. Doch der sogenannte Extraktivismus –
die Ausbeutung weniger Rohstoffe und die Nutzung von Agrarland für den Export – prägt nach wie vor die wirtschaftliche Struktur
vieler lateinamerikanischer Staaten.
Diese fortwährende Fokussierung auf die Rohstoffe wird als „Neuer Extraktivismus” bezeichnet.
Zwar würden die Einnahmen aus dem Rohstoffgeschäft vermehrt für Sozialprojekte verwendet, aber die Rohstoffausbeutung dadurch
stärker legitimiert und Kritik daran politisch an den Rand gedrückt.
Reproduzieren die linken Regierungen also einfach nur die wirtschaftliche Abhängigkeit vom Norden? Was können sie sonst tun, um die
geerbten Probleme wie Armut zeitnah zu lösen?
Ist die Debatte um den Neuen Extraktivismus gar nur eine akademische Veranstaltung? Und was ist überhaupt neu daran, Rohstoffausbeutung
gibt es doch seit der Kolonialzeit? In dem Vortrag wird die Debatte um den Neuen Extraktivismus vorgestellt und kritisch diskutiert
werden.
Tobias Lambert ist Politikwissenschaftler und Journalist. Er ist Redakteur der Monatszeitschrift Lateinamerika
Nachrichten und des Nord-Süd-Magazins Südwind. Als freier Mitarbeiter des Forschungs- und Dokumentationszentrums Chile-Lateinamerik
(FDCL) beschäftigt er sich seit einigen Jahren mit den Themen Rohstoffpolitik und (Neuer) Extraktivismus.
Donnerstag, 30.01.2014, 20 Uhr
Hilfe, die nicht hilft – Die Arbeit von Hilfsorganisationen und ihre Folgen
Überall auf der Welt sind Hilfsorganisationen nach Naturkatastrophen tätig, deren Arbeit die Not lindern soll. Oft schlägt diese
Hilfe ins Gegenteil um und nur die Helfenden profitieren davon.
In Haiti haben es 7000 NGOs und Milliarden Dollar Hilfsgelder nicht vermocht, seit dem Erdbeben 2010 das Land besser wiederaufzubauen.
Die Bedingungen waren günstig. In kaum einem Land konnten internationale Organisationen so ungehindert ihre Pläne umsetzen wie auf der
karibischen Insel. Inzwischen sind viele Hilfsorganisationen wieder abgezogen.
Wie ist die aktuelle Situation dort? Wie beurteilen die Menschen auf Haiti die Arbeit der vergangenen vier Jahre?
Katja Maurer, Mitglied von medico international wird von ihren Erkenntnissen vor Ort berichten.
Dazu zeigt sie Ausschnitte aus einem Film, in dem Betroffene und die haitianische Zivilgesellschaft zu Wort kommen.
Weiteres Programm:
Ausstellungen
Einzelveranstaltungen 25.-27.01.
Einzelveranstaltungen 31.01-02.02.
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